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Doshas

Der Mensch wird im Ayurveda als ein individuelles Abbild des gesamten Universums, ein Mikrokosmos im Makrokosmos, betrachtet. Er ist aber nicht nur ein Teil des Universums, sondern besteht sogar aus den gleichen Bestandteilen, wie alles in der Schöpfung.

Dies sind die fünf Elemente Raum, Luft, Wasser, Feuer und Erde. Aus den fünf Elementen werden wiederum die drei Funktionsprinzipien, auf Sanskrit "Doshas" Vata, Pitta und Kapha gebildet. Jeder Mensch hat alle Elemente und Doshas in sich drin, jedoch dominieren gewisse Eigenschaften. 

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Vata ...

… besteht aus den Elementen Raum und Luft.

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… hat seinen Hauptsitz im Dickdarm und ist für sämtliche Bewegungsvorgänge in unserem Körper verantwortlich (bspw. Nervensystem, Atmung, Ausscheidungsprozesse, Durchblutung etc.).

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… hat demnach die Eigenschaften feinstofflich, leicht, beweglich, kühl, trocken und rau.

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Typische Vata-Körper sind entweder klein oder gross sowie leicht und schlank. Hände und Füsse sind oft kühl. Die Auffassungsgabe ist rasch, jedoch wird das Gelernte relativ schnell wieder vergessen. Der Schlaf ist leicht, der Hunger unregelmässig (folgedessen auch die Verdauung) und kaltes und windiges Wetter behagt den Vata-Typen nicht.

 

Vata-Menschen in ihrem gesunden Gleichgewicht sind kreativ, flexibel, spontan, empfindsam, enthusiastisch, energievoll und fröhlich. Der Geist ist ruhig, klar und wach.

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Vata-Menschen in einem Ungleichgewicht tendieren zu Nervosität, Ängstlichkeit und Unruhe. Dies kann mitunter zu Schlaf- und Konzentrationsstörungen führen. Da sich Vata im Dickdarm befindet, kann sich ein Überschuss auch durch Blähungen und Verstopfung zeigen. Auch Muskelverspannungen oder Nervenschmerzen können tendenziell auf ein Vata-Ungleichgewicht zurückgeführt werden.

Pitta ...

… besteht hauptsächlich aus dem Element Feuer, beinhaltet aber auch etwas Wasser.

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… hat seinen Hauptsitz im Dünndarm (Agni = Verdauungsfeuer) sowie den Augen und ist für die Transformationsprozesse im Körper zuständig (bspw. Verdauung, Körpertemperatur, Hormonsystem etc.).

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… ist folglich mit den Eigenschaften heiss, flüssig, sauer, scharf und leicht ölig in Verbindung zu bringen.

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Ein typischer Pitta-Mensch hat einen mittleren, athletischen Körperbau. Der Hunger sowie die Verdauungskraft sind gross. Heisses, feuchtes Wetter mögen die Pitta-Typen nicht, da sie von Natur aus schon eher «Hitzköpfe» sind.

 

Pitta-Menschen in ihrem gesunden Gleichgewicht sind zufrieden, begeisterungsfähig, äusserst intelligent, ordentlich, sprachgewandt, energiegeladen und sie haben einen klaren Geist.

 

Pitta-Menschen in einem Ungleichgewicht können den Hang zu Perfektionismus und folge dessen auch Selbstüberforderung haben. Ungeduld, Eifersucht und Wutausbrüche weisen ebenfalls darauf hin, dass das feurige Temperament von Pitta überhandgenommen hat. Auf körperlicher Ebene zeigt sich die übermässige Hitze beispielsweise in Form von Entzündungen, Sodbrennen, Durchfall, starkes Schwitzen und Hautbeschwerden.

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Kapha ...

… besteht aus den Elementen Wasser und Erde.

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… hat seinen Hauptsitz im Brustraum und ist für die Stabilität sowie den Wasserhaushalt im Körper verantwortlich (bspw. die Stabilität der Organe und Knochen, Lymphsystem, Immunsystem etc.).

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… kann den Eigenschaften stabil, kühl, träge, süss, schleimig, weich, ölig und schwer zugeordnet werden.

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Typische Kapha-Körper sind robust und rundlich gebaut. Die Haut fühlt sich weich an und die Haare sind dicht. Das Gedächtnis (besonders das Langzeitgedächtnis) von Kapha-Menschen ist gut. Sie geniessen es, lange und tief zu schlafen und besitzen ein starkes Immunsystem. Feuchtkaltes Wetter mögen Kapha-Typen nicht.

 

Kapha-Menschen in ihrem gesunden Gleichgewicht sind ruhig, verlässlich, liebevoll, gelassen, geduldig, gütig und tolerant.

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Kapha-Menschen in einem Ungleichgewicht können zu Trägheit, Lethargie oder Depressionen tendieren. Loslassen fällt dann sehr schwer, was sich in Gier, Neid oder auf körperlicher Ebene mit Übergewicht zeigt. Durch die schleimigen Eigenschaften von Kapha zeigt sich ein Übermass zum Beispiel auch durch Erkältungserkrankungen oder Wassereinlagerungen im Körper.

Der obenstehende Beschrieb zu den drei Doshas ist ganz und gar nicht abschliessend. Es geht dabei nicht um Pauschalisierungen und keinesfalls um Bewertungen, sondern lediglich darum, von diesen drei Qualitäten, wenn auch etwas plakativ, eine erste Idee zu erhalten. Zudem sei gesagt, dass die meisten Menschen Dosha-Mischtypen (Vata-Pitta, Vata-Kapha, Pitta-Kapha oder Tridosha = Vata-Pitta-Kapha) sind.

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